Vernissage mit den Künstler*innen: Freitag, 20. Oktober 2023, 19-22 Uhr
Finnissage: Freitag, 03. November 2023, 19-21 Uhr
Öffnungszeiten:
Dienstag: 19-21 Uhr
Freitag: 19-21 Uhr
Samstag: 15-18 Uhr
sowie nach Vereinbarung.
Verschiedenste Geschichten und Gründungsmythen, von der Varusschlacht bis hin zur romantischen Verklärung als Sehnsuchtsort und Nationalsymbol, verleihen dem Wald in Deutschland eine besondere Rolle, nicht nur in Bezug auf diverse Identitätspolitiken. Das Künstlerduo Norbert Bauer / Ralf Tekaat widmet sich in seiner raumfüllenden Installation diesem komplexen Gefüge aus Erzählungen, Bildern und kollektivem Gedächtnis und gibt im Dazwischen viel Raum für eigene Assoziationen. Ihre zu Wandzeitungen oder Mindmaps zusammengeführten Zeichnungen entspinnen ein Geflecht aus kulturellen Codes, die es zu deuten gilt. Die Bezüge sind vielfältig. Ein Teil der Arbeit zitiert Anselm Kiefers Serie „Wege der Weltweisheit – Die Hermannsschlacht“, doch statt auf den nationalen geistesgeschichtlichen Kanon greifen Bauer / Tekaat auf internationale und popkulturelle Bilderwelten zurück, die in loser Verkettung auf populäre Motive nationaler Erzählungen treffen. Anstelle von Goethe, Kleist oder Hölderlin begegnen wir John Lennon, Wim Wenders, Stanley Kubrick oder einer Comicfigur aus der Jugendzeitschrift Yps. Im Zusammentreffen mit Märchenfiguren, Jägern und Tieren, aber auch Verweisen auf Klimakatastrophe und Waldsterben, entspinnt sich eine naturwissenschaftlich-kulturhistorische Geschichte des Waldes. Erst in der Verkettung, dem Sich-Verlieren und Wiederfinden wird die Komplexität der Thematik deutlich. Bauer / Tekaat eröffnen den Besuchenden ein visuelles Angebot, um eigene Erinnerungen und Vorstellungen zu wecken und zu hinterfragen.
Auf diese Weise werden identitätspolitische Erzählungen gebrochen. Der Uneindeutigkeit, dem Verborgenen und Vagen wird Raum gegeben, sodass sich erst im anarchischen Chaos der Wald vor lauter Bäumen wiederfinden lässt.
Verschiedenste Geschichten und Gründungsmythen von der Varusschlacht bis hin zur romantischen Verklärung als Sehnsuchtsort und Nationalsymbol verleihen dem Wald in Deutschland eine besondere Rolle, nicht nur in Bezug auf die eigene Identitätspolitik. Das Künstlerduo Norbert Bauer / Ralf Tekaat widmet sich in ihrer raumfüllenden Installation diesem komplexen Gefüge aus Erzählungen, Bildern und kollektivem Gedächtnis und gibt im Dazwischen viel Raum für eigene Assoziationen.
Norbert Bauer
* 1967 in Frankfurt am Main, lebt und arbeitet in Bremen
1992-99 Studium Kunst, Politik, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Universität Bremen
seit 2012 Lehrkraft für Malerei und Installation, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Institut für Kunst und visuelle Kultur
Ralf Tekaat
*1970 geboren in Bobingen, lebt und arbeitet in Berlin
1992-97 Studium Visuelle Kommunikation, FH Münster, Diplom
1997-2002 Studium Freie Kunst, Hochschule für Künste Bremen bei Wolfgang Schmitz und Paco Knöller
Norbert Bauer / Ralf Tekaat arbeiten seit 2004 zusammen.
Auszeichnungen Norbert Bauer/ Ralf Tekaat
2022 Heitland Honneur
2019 Shortlist Kunstpreis Haus am Kleistpark
2014 Katalogförderung Senator für Kultur, Bremen
vorgeschlagen vom Land Bremen für Villa Massimo, Rom
Ausstellungen (u.a.):
2023
Heitland Honneur – Preisträgin und Preisträger 2022, Gotische Halle, Celle (zusammen mit Katrin Horsch)
Zentrale Verwaltung, Galerie Crystal Ball, Berlin
2022
Kunstpreis Ottersberg, Kunstverein Fischerhude
2021
Rituale der Gegenwart, Künstlerhaus Sootbörn, Hamburg
Herbstausstellung, Kunstverein Hannover (Kat.) (kuratiert von Sergey Harutoonian)
Stadt der Zeichnung · Anderswelten, Kunstverein Speyer
2019
Paralellwelten, Güterbahnhof Bremen
subversiv – Kunstpreis 2019 des Haus am Kleistpark, Haus am Kleistpark, Berlin
Nothing can come between us, Güterbahnhof Tor 40, Bremen
Ordnung Struktur System, nachtspeicher23, Hamburg