Kommt Zeit, … Verändert uns das Digitale?

KOLLEKTIV INFINITE BORDERS

10. – 25. Februar 2024

INFINITE BORDERS

Eröffnung:
Sa 10.02. 18-21 Uhr

Öffnungszeiten:
So, 11.02. 12-15 Uhr
Fr, 16.02./23.02. 16-19 Uhr
Sa, 17.02./24.02. 15-18 Uhr

Finissage:
So 25.02. 12-15 Uhr

Wie verändert sich unsere Wahrnehmung durch digitale Werkzeuge? Das Kollektiv INFINITE BORDERS setzt sich mit dem Wechselspiel aus digitalem und physischem Raum an. Während das Digitale unendlich und vieldimensional zu sein scheint, sind im physischen Raum Grenzen deutlicher erkennbar. In der Ausstellung „Kommt Zeit, … verändert uns das Digitale?“ in der nicht-kommerziellen Galerie nachtspeicher23 geht es um die Visualisierung von digitalen Gedächtnissen als Raster oder die Veränderung der Sprache durch digitale Übersetzungen.

Die Serie „Self-Portrait 2.0“ präsentiert eine zeitgenössische Variation des Selbstporträts. Kira Keune nutzt gesammelte Daten von Instagram und Facebook als Material und konzeptuelle Grundlage. Kommentare, Posts, Likes und Follower werden in einem Graphen visualisiert, der eine abstrakte und dennoch klare Ästhetik schafft.

Mithilfe Künstlicher Intelligenz übersetzt Anna Nau selbstgeschriebene Gedichte oder nostalgische Wörter aus vergessenen Wortschätzen in diverse Sprachen, um sie anschließend wieder zurück in die deutsche Sprache zu übersetzen. Dadurch ergeben sich neue Bedeutungsfelder und teilweise ist die ursprüngliche Konnotation des Wortes nicht mehr erkennbar. Die Logik der KI führt einerseits zu überraschenden Resultaten, andererseits knüpft sie an Traditionen an.

Lydia Radzuweit überträgt die Beobachtungen verschiedener digitaler Gegebenheiten und deren Einfluss auf das alltägliche Leben in persönliche Systeme. Diese Übertragungen legen verborgenes innerhalb dieser Beobachtungen offen und geben neue Perspektiven auf diese. So überträgt sie zum Beispiel das stundenlange Scrollen in sozialen Netzwerken auf mehrfach belichtete analoge Fotostreifen, um die Masse an gesehenen Posts sichtbar zu machen.

Jochen Stenschke spielt mit der Visualisierung von Cluster. Er zeichnet die Zeichen in der Darstellung des digitalen „Gedächtnisses“ nach. Der virtuelle Datenraum (VDR) wird immer realer. Stenschke sammelt die Ähnlichkeiten und ordnet sie zu eigenen bildnerischen „Topografien“. Die zeichnerischen Altölarbeiten der „raster-memory“-Serie exploriert diese Ordnung mit vergrößerten Punkten in entsprechender formatierten Matrix der Erinnerung.

Für die Ausstellung im nachtspeicher23 haben INFINITE BORDERS über „punctum complex“ nachgedacht. Hierzu schreibt das Kollektiv:

„punctum“ sticht hinein, exemplarisch aus der eigenen künstlerischen Intervention und ästhetischer Reflexion von Digitalität, Künstlicher Intelligenz und die sich verändernde Wahrnehmung im Verhältnis von Mensch und Maschine zu sehen.

„complex“ empfinden wir die medialen Herausforderungen im aktuellen Kunstdiskurs Zeit- und Raumschwellen zu erfassen.

Ausstellungen Infinite Borders:

  • avanti dilettanti als INFINITE BORDERS, Alte Fleiwa, Oldenburg (2023)
  • INFINITE BORDERS #2, Galerie Palais Walderdorff, Trier (2022)
  • INFINITE BORDERS #1, Tor 40 Güterbahnhof, Bremen (2022)
  • Update /7 INFINITE BORDERS #1, Villa Sponte, Bremen (2022)

KIRA KEUNE (*in Deutschland) lebt und arbeitet in Bremen; 2018–2022 Studium Freie Bildende Kunst, Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg

ANNA NAU (*in Deutschland) lebt und arbeitet in Hamburg; 2016-22 Studium Freie Bildende Kunst, Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg; 2009 Ausbildung Modedesign, Private Modeschule, Düsseldorf

LYDIA RADZUWEIT (*in Deutschland) lebt und arbeitet in Herdecke bei Dortmund; 2014-21 Studium Freie Bildende Kunst, Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg

JOCHEN STENSCHKE (*in Deutschland) lebt und arbeitet in Berlin; 1980-86 Studium Malerei, Hochschule der Künste, Berlin

Wir laden herzlich ein zur Vernissage am Freitag, den 15. Dezember 2023, 19 bis 22 Uhr. „Kommt Zeit…” lautet unser Jahresthema für 2024. Kommt Zeit, kommt was? Nichts ist so beständig wie der Wandel, soll Heraklit vor etwa 2.500 Jahren gesagt haben. Wie könnte also ein Übermorgen aussehen? Die geplanten Ausstellungen greifen verschiedene Aspekte von Zeitlichkeit auf und geben in der Preview einen kleinen Vorgeschmack. Die künstlerischen Positionen reflektieren, wie Klima, Wissenschaft oder digitale Technik uns in Zukunft beeinflussen können. Sie fragen nach der Rolle des Menschen und ihren Utopien. Da niemand die Zukunft exakt vorhersagen kann, eröffnen die Künstler*innen Möglichkeitsräume und werfen Fragen auf.

Fotos der Vernissage

Ausstellungsansichten