Kommt Zeit, … Behaupten wir uns im öffentlichen Raum?

Jasmin Gritzka, Johannes Groht, Irena Paskali, Lars Unger

5. – 19. April 2024

Presse_1

Vernissage:
Fr., 05.04. 19-22 Uhr

Öffnungszeiten:
Di., 09.04. + 16.04. 19-21 Uhr
Fr., 12.04. 19-21 Uhr
Sa, 06.04. + 13.04. 15-18 Uhr

Finissage:
Fr., 19.04. 19-21 Uhr

Im öffentlichen Raum treffen Menschen mit unterschiedlichen Haltungen aufeinander. Im Alltag kann man seinem Gegenüber in der U-Bahn, vor einem an der Supermarktkasse oder im Park beim Picknick nur bedingt den inneren Kompass ansehen. Sichtbar wird die Haltung an Kleinigkeiten oder ganz offensichtlich bei Demonstrationen.

Bilder von Demonstrationen sind sofort als solche zu erkennen. LARS UNGER greift Körperhaltungen, Gesten, Attribute auf. Die Werkgruppe „Formt und färbt Euch!“ aus dem Jahr 2019 zeigt Plakate, Banner und Fahnen, die er mithilfe farbiger Papiere und Stoffe gestaltet hat. Diese Arbeiten hat Unger 2021 mithilfe von Statist*innen fotografisch in Szene gesetzt. Statt auf öffentlichen Plätzen und Straßen findet die Demonstration der farblichen Vielfalt jedoch mit Performern im Galerieraum statt. Anlässlich der Ausstellung im nachtspeicher23 entstehen auf Basis dieser Fotografien neue Collagen und Materialbilder, welche die Formen und Arbeitsweise der ursprünglichen Werkgruppe erneut aufgreifen.

JASMIN GRITZKA verbindet in ihrer Serie „Dies ist bereits ein anderes Land“ Fotografien von Demonstrationen mit Stadtansichten. In den Schwarz-Weiß-Aufnahmen reichen die Veränderungen des Stadtraums von gesprühten Parolen bis hin zu Bauzäunen. Abriss, Neubau und Umbau bedeuten massive Eingriffe in den öffentlichen Raum und seine Nutzungsmöglichkeiten in der Zukunft. 

IRENA PASKALI hingegen sucht in ihrer Videoperformance „Hoffnung“ bewusst öffentliche Plätze vor Gebäuden politischer,  religiöser oder wirtschaftlicher Machtausübung auf. Das Weiße Haus in Washington, der Petersdom in Rom, der historische Kaiserpalast in Tokio. Dort läuft sie um eine imaginäre Mitte. Dieser gewissermaßen magische Kreis soll alle Wesen schützen. Die Performances dokumentiert sie per Video, um sie in den Ausstellungsraum zu bringen. 

JOHANNES GROHT widmet sich in Schwarz-Weiß-Fotografien den Einflussmöglichkeiten des Menschen auf die Welt. In seiner Serie „on Control” beschäftigt er sich mit dem Verlust von Orientierung, wie sie etwa bei einem verfallenden Kirchturm mit einer Turmuhr ohne Ziffernblatt und Zeiger sichtbar wird. Zur Präsentation der Fotografien gehört auch ein Kompass, der die Hilflosigkeit konkret erfahrbar macht.“

 

LARS UNGER (*1980 in Deutschland) lebt und arbeitet in Oldenburg
2011-15 Studium Freie Kunst/Bühnenraum, Hochschule für Bildende Künste, Hamburg
2004-08 Studium Freie Kunst/Szenographie, Academie Minerva, Groningen

Ausstellungen (Auswahl):
Zeichnung und Zombies – Vom Anderssein,
9. Oldenburger Zeichenfestival, Oldenburg (2023)
Break on through, Seefelder Mühle, Stadland (2022)

 

JASMIN GRITZKA (* 1990 in Deutschland) lebt und arbeitet in Hamburg
2018-22 Studium Gestaltung, Fachhochschule Bielefeld
2011-15 Studium Kommunikationsdesign, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Hamburg

Ausstellungen (Auswahl):
Werkschau, Fachhochschule Bielefeld, Bielefeld (2022)
In some senses, Grindelallee 117, Hamburg (2016)

 

IRENA PASKALI (*1969 in Mazedonien) lebt und arbeitet in Köln
1999-2000 Studium Bildhauerei/Installation, Akademie der Bildenden Künste, Skopje
2004-2007 Studium
Medienkunst, Kunsthochschule für Medien Köln, Deutschland

Ausstellungen (Auswahl):
Die Versöhnung mit der Natur, Ins Blau, Remscheid (2022)
Diesseits, Kunstverein Frechen, Frechen (2021)

 

JOHANNES GROHT (*1962 in Deutschland) lebt und arbeitet in Hamburg
1986 Diplom Kommunikationsdesign, Fachhochschule Hamburg

Ausstellungen (Auswahl):
18 Jahre Galerie beim Schlump, Galerie beim Schlump, Hamburg (2021)
Monte Stella, Sautter + Lackmann, Hamburg (2018/19)

Fotos der Vernissage

Ausstellungsansichten