Anomalien

Eine Ausstellung von Fahed Halabi, Juliane Mahler und Hassan Sheidaei

17. bis 31. März 2023

Auch wenn die Werke von Hassan Sheidaei, Fahed Halabi und Juliane Mahler auf den ersten Blick sehr unterschiedlich erscheinen, eint sie die Faszination für das Fragmentarische. Sie setzen die Unvollständigkeit als Methode ein, um auf jeweils ganz eigene Weise das sensible Verhältnis von Mensch und Umwelt darzustellen. In ihrer Gegenüberstellung ergeben sich neue Perspektiven und Bedeutungsebenen, die von den Besuchenden entdeckt werden wollen.

Hassan Sheidaei verwendet alte, weggeworfene Kleidung, um daraus bildhauerische Arbeiten zu formen, die an Landschaftsbilder erinnern. Von weitem sehen die Stücke aus wie geologische Erdschichtungen, doch aus der Nähe wird deutlich, dass es sich hier um alte Kleidung handelt. Kleidung kann viel über ihre Träger*innen erzählen, in diesem Fall jedoch weniger über die einzelnen Individuen, als über die Gesellschaft und ihren Umgang mit dieser nur schwer recyclebaren Ressource, die zu einem zunehmenden Problem fürs Klima wird.

In der Gegenüberstellung mit Fahed Halabis Menschendarstellungen, die mit ihrer monochromen Farbgebung und Materialästhetik durch wenige Mittel auf beinahe poetische Weise Gefühle wie Trostlosigkeit, Trauer und Zweifel transportieren, entspinnen sich Erzählungen rund um Klimawandel, gesellschaftliche Konflikte sowie Herausforderungen. Die Menschendarstellungen bleiben diffus, geben Raum für eigene Assoziationen und vermitteln in ihrer Konstellation und Gestaltung dabei trotzdem ein relativ konkretes Bild einer gesellschaftlich benachteiligten Gruppe. Gerade in dem Unbestimmten liegt der Reiz Halabis Werke. 

Auch Juliane Mahler fragt sich, wie viel ein Gegenstand oder ein Portrait braucht, um als solches erkannt zu werden, und in welchem Verhältnis die Dinge und der Mensch zueinander stehen. Dort ein Körperteil, hier ein paar Haare, darunter ein Faltenwurf und links eine Farbfläche. Das Fragmentarische fordert die Besuchenden heraus, die gestaffelten Elemente wie in einer Geschichte miteinander in Bezug zu setzen. Zeitlichkeit wird auf diese Art ins zunächst abstrakt erscheinende Bild geholt. Das Ausloten von Figuration und Gegenständlichkeit ihrer Werke schlägt eine Brücke zwischen den in dieser Ausstellung gezeigten Arbeiten.

Fahed Halabi *1970 in Majdal Shams, Golanhöhen, studierte Kunsterziehung am Tel Hai College in Tel Aviv, Israel, und bildende Kunst am Beit Berl College in Tel Aviv, Israel. Er lebt und arbeitet in Hamburg.

Ausstellungen (u.a.)
2021 Bienalsur 2021, Bienal Internacional de Arte Contemporáneo de América del Sur, Venezuela 
2021 Embassy of Hope, Thalia Theater, Hamburg
2020 Kunst Raum Stadt, Universität der Künste, Berlin
2019 De_Mut, xpon-art gallery, Hamburg

Juliane Mahler *1988 in Stuttgart, studierte Kunstpädagogik an der Universität Leipzig sowie Malerei/Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, am École Nationale Supérieure des Arts Visuels de La Cambre, Brüssel sowie École nationale supérieure des beaux-arts in Lyon. Sie war Meisterschülerin bei Prof. Christoph Ruckhäberle an der HfGB Leipzig. Sie lebt und arbeitet in Leipzig und Linden.

Ausstellungen (u.a.):
2022 Frechener Keramikpreis, Keramion Spezialmuseum für Keramik, Frechen
2022 Eb-Dietzsch-Kunstpreis, Galerie der Sparkasse Gera-Greiz für Malerei, Gera-Greiz
2022 Der Stand der Dinge und Kunstpreis, Kunstverein Ebersberg e.V., Ebersberg
2021 REVIEW, WESTSIDE Galerie Kleindienst, Leipzig

Hassan Sheidaei *1984 in Teheran, studierte Freie Kunst an der HfK Bremen und war Meisterschüler bei Prof. Markus Löffler, Prof. Andree Korpys und Prof. Ingo Vetter. Er lebt und arbeitet in Bremen.

Ausstellungen (u.a.)
2022 be quite, Kulturkirche Bremerhaven, Bremerhaven
2022 Luna Festival, Leeuwarden, Niederlande
2021 89. Herbstausstellung, Kunstverein Hannover, Hannover
2019 Meisterschüler Ausstellung, Weserburg | Museum für moderne Kunst, Bremen

Fotos der Vernissage

Ausstellungsansichten

Auch wenn die Werke von Hassan Sheidaei, Fahed Halabi und Juliane Mahler auf den ersten Blick sehr unterschiedlich erscheinen, eint sie die Faszination für das Fragmentarische. Sie setzen die Unvollständigkeit als Methode ein, um auf jeweils ganz eigene Weise das sensible Verhältnis von Mensch und Umwelt darzustellen. In ihrer Gegenüberstellung ergeben sich neue Perspektiven und Bedeutungsebenen, die von den Besuchenden entdeckt werden wollen.

Hassan Sheidaei verwendet alte, weggeworfene Kleidung, um daraus bildhauerische Arbeiten zu formen, die an Landschaftsbilder erinnern. Von weitem sehen die Stücke aus wie geologische Erdschichtungen, doch aus der Nähe wird deutlich, dass es sich hier um alte Kleidung handelt. Kleidung kann viel über ihre Träger*innen erzählen, in diesem Fall jedoch weniger über die einzelnen Individuen, als über die Gesellschaft und ihren Umgang mit dieser nur schwer recyclebaren Ressource, die zu einem zunehmenden Problem fürs Klima wird.

In der Gegenüberstellung mit Fahed Halabis Menschendarstellungen, die mit ihrer monochromen Farbgebung und Materialästhetik durch wenige Mittel auf beinahe poetische Weise Gefühle wie Trostlosigkeit, Trauer und Zweifel transportieren, entspinnen sich Erzählungen rund um Klimawandel, gesellschaftliche Konflikte sowie Herausforderungen. Die Menschendarstellungen bleiben diffus, geben Raum für eigene Assoziationen und vermitteln in ihrer Konstellation und Gestaltung dabei trotzdem ein relativ konkretes Bild einer gesellschaftlich benachteiligten Gruppe. Gerade in dem Unbestimmten liegt der Reiz Halabis Werke. 

Auch Juliane Mahler fragt sich, wie viel ein Gegenstand oder ein Portrait braucht, um als solches erkannt zu werden, und in welchem Verhältnis die Dinge und der Mensch zueinander stehen. Dort ein Körperteil, hier ein paar Haare, darunter ein Faltenwurf und links eine Farbfläche. Das Fragmentarische fordert die Besuchenden heraus, die gestaffelten Elemente wie in einer Geschichte miteinander in Bezug zu setzen. Zeitlichkeit wird auf diese Art ins zunächst abstrakt erscheinende Bild geholt. Das Ausloten von Figuration und Gegenständlichkeit ihrer Werke schlägt eine Brücke zwischen den in dieser Ausstellung gezeigten Arbeiten.

Fahed Halabi *1970 in Majdal Shams, Golanhöhen, studierte Kunsterziehung am Tel Hai College in Tel Aviv, Israel, und bildende Kunst am Beit Berl College in Tel Aviv, Israel. Er lebt und arbeitet in Hamburg.

Ausstellungen (u.a.)
2021 Bienalsur 2021, Bienal Internacional de Arte Contemporáneo de América del Sur, Venezuela 
2021 Embassy of Hope, Thalia Theater, Hamburg
2020 Kunst Raum Stadt, Universität der Künste, Berlin
2019 De_Mut, xpon-art gallery, Hamburg

Juliane Mahler *1988 in Stuttgart, studierte Kunstpädagogik an der Universität Leipzig sowie Malerei/Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, am École Nationale Supérieure des Arts Visuels de La Cambre, Brüssel sowie École nationale supérieure des beaux-arts in Lyon. Sie war Meisterschülerin bei Prof. Christoph Ruckhäberle an der HfGB Leipzig. Sie lebt und arbeitet in Leipzig und Linden.

Ausstellungen (u.a.):
2022 Frechener Keramikpreis, Keramion Spezialmuseum für Keramik, Frechen
2022 Eb-Dietzsch-Kunstpreis, Galerie der Sparkasse Gera-Greiz für Malerei, Gera-Greiz
2022 Der Stand der Dinge und Kunstpreis, Kunstverein Ebersberg e.V., Ebersberg
2021 REVIEW, WESTSIDE Galerie Kleindienst, Leipzig

Hassan Sheidaei *1984 in Teheran, studierte Freie Kunst an der HfK Bremen und war Meisterschüler bei Prof. Markus Löffler, Prof. Andree Korpys und Prof. Ingo Vetter. Er lebt und arbeitet in Bremen.

Ausstellungen (u.a.)
2022 be quite, Kulturkirche Bremerhaven, Bremerhaven
2022 Luna Festival, Leeuwarden, Niederlande
2021 89. Herbstausstellung, Kunstverein Hannover, Hannover
2019 Meisterschüler Ausstellung, Weserburg | Museum für moderne Kunst, Bremen

Fotos der Vernissage

Ausstellungsansichten