The City Is Not

Eine Ausstellung von Daniel Burkhardt, Nina Maria Küchler & Hyojun Hyun

09. bis 23. Juni 2023

Vernissage:
Freitag, 09. Juni 2023, 19-22 Uhr

Was ist charakteristisch für eine Stadt? Was sehen wir, welche Oberflächen prägen unsere Wahrnehmung und welche Geschichten stecken hinter diesen städtischen Strukturen? Johannes Binotto und Andri Gerber hielten 2010 in einem gemeinsamen Artikel fest, dass die Stadt ebenso wenig verbal dargestellt wie in einem Bild abgebildet werden kann. Denken wir an Stadt, so hat jede*r eine Vorstellung davon, was gemeint sein könnte, doch keines dieser inneren Bilder wird sich gleichen. Die Stadt ist und gleichzeitig ist sie nicht.
Die Ausstellung „The City Is Not“ präsentiert drei künstlerische Positionen, die sich auf jeweils ganz eigene Weise mit der Wahrnehmung städtischer Strukturen und der teilweise damit einhergehenden Überforderung auseinandersetzen.

So unternimmt Daniel Burkhardt in seiner Video-Arbeit „Semiotics of the City“ den Versuch, Bestandteile des städtischen Alltags in alphabetischer Reihenfolge zu benennen und aufzuzeigen. Dabei werden architektonische Elemente genauso berücksichtigt wie flüchtige Klänge von Kirchenglocken oder das Husten vorbeikommender Passant*innen. Im schnellen Vorbeirauschen der Bilder und Beschreibungen wird die ungreifbare Komplexität der Stadt für die Zuschauer*innen erlebbar. Es ist kaum möglich, alles gleichermaßen zu erfassen.

Die Arbeiten von Hyojun Hyun sind genau aus jenem Gefühl der Überfrachtung heraus entstanden. Auf täglichen Spaziergängen durch Berlin versucht er seine Wahrnehmung zu schulen und jenen Dingen Aufmerksamkeit zu schenken, die er sonst im Alltag übersieht. Entstanden sind dabei eine Reihe Malereien von abgerissenen Plakatwänden. Während die Affichist*innen der 1940er bis 1960er Jahre Plakate abrissen und diese selbst zum Kunstwerk erklärten, überführt Hyojun Hyun seine Motive in beinahe poetisch anmutende Malereien der Großstadt.

Die raumhohen Chiffon-Prints von Nina Maria Küchler mit dem Titel „Die fragilen Städte“ entstanden als der Eindruck der Stadt aufgrund von Corona-Lockdowns hauptsächlich auf die Erscheinung ihrer Fassaden begrenzt war. Die Arbeiten zeigen einen beinahe brutalen Gegensatz: Motive massiver Betonfassaden schweben als transluzente, sich im Wind wiegende Formen im Raum und veranschaulichen so den Bedeutungswandel über die Zeit. Die abgebildeten Betonreliefs entstammen Ost-Berliner Kunst am Bau-Projekten. Mit dem politischen Wechsel hat sich auch ihre inhaltliche Zuschreibung verschoben.
Kennst Du die Geschichten der Fassaden Deiner Stadt?

Eingebettet in das Jahresthema „Der Wald vor lauter Bäumen“, unter dem das gesamte Programm 2023 im nachtspeicher23 e.V. steht, sind Besucher*innen aller Altersklassen eingeladen, auf Entdeckungsreise zu gehen, Anregungen zur Erfahrung der eigenen Stadt mitzunehmen und mit den Kunstschaffenden in Austausch zu treten.

 

Eine Veranstaltung im Rahmen des Hamburger Architektur Sommer 2023.
Mehr unter: www.architektursommer.de

 

Daniel Burkhardt

*1977 in Bochum, studierte audiovisuelle Medien an der Kunsthochschule für Medien Köln.
Er lebt und arbeitet in Köln.

Ausstellungen (u.a.):
2022 „Are you sure you want to leave?“, art quarter budapest, Budapest
2021 „38. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest“, Kassel
2021 „OSTRALE Biennale O21″, Dresden
2020 „VIDEOSTAGE“, Kunstverein Bochum, 2020

Hyojun Hyun
*1983 in Mungyeong, Süd Korea, studierte Malerei an der Hong-Ik University in Seoul, an der Glasgow School of Art in Glasgow sowie an der Jan Van Eyck Academy in Maastricht. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Ausstellungen (u.a.):
2022 „Lila: Free Play”, Goethe-Institut, Glasgow
2021 „Scattered Sights”, Intermedia Gallery, CCA, Glasgow (mit Rodrigo Sandoval)
2019 „Everyday is the Same, but Different”, Cultureland, Amsterdam
2019 „If something has meaning that is not interesting, if something is not interesting that has meaning”, Mansion, Beirut 

Nina Maria Küchler
*1978 in Hamburg, studierte Freie Kunst an der HBK Braunschweig, war Meisterschülerin von Prof. Scholz und Prof. Eißfeldt. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Ausstellungen (u.a.):
2022 „Echoes“, Galerie im Marstall, Ahrensburg
2021 „Rituale der Gegenwart“, Künstlerhaus Sootbörn, Hamburg
2020 „ABOVE BELOW WITHIN“, Galerie Carolyn Heinz, Hamburg 2019 „Í WAŁK WÍTH PHANTOMS“, Kunstquartier Bethanien, Berlin

Fotos der Vernissage

Ausstellungsansichten

Vernissage:
Freitag, 09. Juni 2023, 19-22 Uhr

Was ist charakteristisch für eine Stadt? Was sehen wir, welche Oberflächen prägen unsere Wahrnehmung und welche Geschichten stecken hinter diesen städtischen Strukturen? Johannes Binotto und Andri Gerber hielten 2010 in einem gemeinsamen Artikel fest, dass die Stadt ebenso wenig verbal dargestellt wie in einem Bild abgebildet werden kann. Denken wir an Stadt, so hat jede*r eine Vorstellung davon, was gemeint sein könnte, doch keines dieser inneren Bilder wird sich gleichen. Die Stadt ist und gleichzeitig ist sie nicht.
Die Ausstellung „The City Is Not“ präsentiert drei künstlerische Positionen, die sich auf jeweils ganz eigene Weise mit der Wahrnehmung städtischer Strukturen und der teilweise damit einhergehenden Überforderung auseinandersetzen.

So unternimmt Daniel Burkhardt in seiner Video-Arbeit „Semiotics of the City“ den Versuch, Bestandteile des städtischen Alltags in alphabetischer Reihenfolge zu benennen und aufzuzeigen. Dabei werden architektonische Elemente genauso berücksichtigt wie flüchtige Klänge von Kirchenglocken oder das Husten vorbeikommender Passant*innen. Im schnellen Vorbeirauschen der Bilder und Beschreibungen wird die ungreifbare Komplexität der Stadt für die Zuschauer*innen erlebbar. Es ist kaum möglich, alles gleichermaßen zu erfassen.

Die Arbeiten von Hyojun Hyun sind genau aus jenem Gefühl der Überfrachtung heraus entstanden. Auf täglichen Spaziergängen durch Berlin versucht er seine Wahrnehmung zu schulen und jenen Dingen Aufmerksamkeit zu schenken, die er sonst im Alltag übersieht. Entstanden sind dabei eine Reihe Malereien von abgerissenen Plakatwänden. Während die Affichist*innen der 1940er bis 1960er Jahre Plakate abrissen und diese selbst zum Kunstwerk erklärten, überführt Hyojun Hyun seine Motive in beinahe poetisch anmutende Malereien der Großstadt.

Die raumhohen Chiffon-Prints von Nina Maria Küchler mit dem Titel „Die fragilen Städte“ entstanden als der Eindruck der Stadt aufgrund von Corona-Lockdowns hauptsächlich auf die Erscheinung ihrer Fassaden begrenzt war. Die Arbeiten zeigen einen beinahe brutalen Gegensatz: Motive massiver Betonfassaden schweben als transluzente, sich im Wind wiegende Formen im Raum und veranschaulichen so den Bedeutungswandel über die Zeit. Die abgebildeten Betonreliefs entstammen Ost-Berliner Kunst am Bau-Projekten. Mit dem politischen Wechsel hat sich auch ihre inhaltliche Zuschreibung verschoben.
Kennst Du die Geschichten der Fassaden Deiner Stadt?

Eingebettet in das Jahresthema „Der Wald vor lauter Bäumen“, unter dem das gesamte Programm 2023 im nachtspeicher23 e.V. steht, sind Besucher*innen aller Altersklassen eingeladen, auf Entdeckungsreise zu gehen, Anregungen zur Erfahrung der eigenen Stadt mitzunehmen und mit den Kunstschaffenden in Austausch zu treten.

 

Eine Veranstaltung im Rahmen des Hamburger Architektur Sommer 2023.
Mehr unter: www.architektursommer.de

 

Daniel Burkhardt

*1977 in Bochum, studierte audiovisuelle Medien an der Kunsthochschule für Medien Köln.
Er lebt und arbeitet in Köln.

Ausstellungen (u.a.):
2022 „Are you sure you want to leave?“, art quarter budapest, Budapest
2021 „38. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest“, Kassel
2021 „OSTRALE Biennale O21″, Dresden
2020 „VIDEOSTAGE“, Kunstverein Bochum, 2020

Hyojun Hyun
*1983 in Mungyeong, Süd Korea, studierte Malerei an der Hong-Ik University in Seoul, an der Glasgow School of Art in Glasgow sowie an der Jan Van Eyck Academy in Maastricht. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Ausstellungen (u.a.):
2022 „Lila: Free Play”, Goethe-Institut, Glasgow
2021 „Scattered Sights”, Intermedia Gallery, CCA, Glasgow (mit Rodrigo Sandoval)
2019 „Everyday is the Same, but Different”, Cultureland, Amsterdam
2019 „If something has meaning that is not interesting, if something is not interesting that has meaning”, Mansion, Beirut 

Nina Maria Küchler
*1978 in Hamburg, studierte Freie Kunst an der HBK Braunschweig, war Meisterschülerin von Prof. Scholz und Prof. Eißfeldt. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Ausstellungen (u.a.):
2022 „Echoes“, Galerie im Marstall, Ahrensburg
2021 „Rituale der Gegenwart“, Künstlerhaus Sootbörn, Hamburg
2020 „ABOVE BELOW WITHIN“, Galerie Carolyn Heinz, Hamburg 2019 „Í WAŁK WÍTH PHANTOMS“, Kunstquartier Bethanien, Berlin

Fotos der Vernissage

Ausstellungsansichten