Outmoded*

* aktuell, futuristisch, atemporal, nicht existent oder permanent
Eine Ausstellung mit Karla Marchesi, Virginie Mossé, Katja Schwinn und Annika Unterburg

29. März bis 05. April 2019

Zitat aus Bruno Latours Wir sind nie modern gewesen: „Niemand weiß mehr, ob die Wiedereinführung des Bären in den Pyrenäen, Kolchosen, Aerosole, die Grüne Revolution, der Pockenimpfstoff, Star Wars, die muslimische Religion, die Rebhuhnjagd, die Französische Revolution, das Dienstleistungsgewerbe, Gewerkschaften, Kalte Fusion, Bolschewismus, Relativitätstheorie, slowakischer Nationalismus, kommerzielle Segelboote usw. überholt sind, aktuell, futuristisch, zeitlos, nicht existent oder dauerhaft.“

Die Frage, die Latours stellt, ist in der zeitgenössischen Kunst seit mindestens zwei Jahrzehnten im Umlauf. Ihre Auswirkung zentriert sich um den Begriff „Outmoded“, der für die heutigen so genannten Postmodernisten (wir), die sich in den modernen Bewegungen nicht wiederfinden, einvernehmlich attraktiv geworden ist; Sie wollen nicht in eine neue Ära eintreten (geschweige denn, das verzweifelte Streben von Post- und Post-Post-, die Avantgarde der Avantgarde fortsetzen). Keine übertriebenen kunsttheoretischen Begründungstiraden! Kein radikaler Bruch mit den Vorfahren! Der Fetischismus der Radikalität und Kritik ist überholt.

Der Begriff „Outmoded“ erscheint wie ein Fehler im System. Die so betitelte Ausstellung hinterfragt das „ewig Neue“. Mit dem Anliegen, eine Epoche hervorzurufen, befreit von der Logik der Moderne, weg von der ewigen Flucht nach vorn, der Raserei des Fortschritts, der zur Folge hat, dass Zeit, Raum und Identität zugunsten eines Mythos vernichtet werden, präsentieren wir 4 Positionen die a priori nur ihre „Zeitgenössigkeit“ gemeinsam haben.

Karla Marchesi, Annika Unterburg, Katja Schwinn und Virginie Mossé zeigen ein revidiertes Programm zeitlicher Kreisläufe, das ein besonderes Verständnis von Zeit und Geschichte vermittelt.

Die Vergangenheit ist nicht mehr veraltet, sondern wird übernommen, wiederholt, neu kombiniert, interpretiert und erstellt. Die Konfrontation dieser verschiedenen, vom ideologischen Gewicht ihrer Epochen befreiten „Texturen“, kollidiert mit den unsrigen, in einem Vorgang der zeitlichen Ausdehnung, einer De- und Rekontextualisierung hin und zurück durch die Zeit. Dadurch entstehen neue Bahnen, eine neue Bedeutungskette, die ihre Zeitkapsel (eine Zeitmaschine) als Spur mit sich führt.

Ausgehend von Latours Zitat, schlägt Outmoded* als Strategie, Delinearisierung sowie Relativismus vor, um mit den Grenzen des modernen Mythos umzugehen, was uns daran erinnert,wie wir Zeit und Geschichte verstehen; als eine Konstante dessen, was wir jemals waren und nie aufgehört haben zu sein: „Polytemporal“. Wir können unsere archaischen Wurzeln auch noch vor uns finden.

Text von Virginie Mossé 2019, Übersetzung Marc Soisson

Karla Marchesi
Born 21.09.1984 in Brisbane, Australia. Lives in Berlin, Germany
2007 Bachelor of Fine Art, First Class Honours, Queensland College of Art, Griffith University
2004 Bachelor of Fine Art Queensland College of Art, Griffith University
2003 Semester study at Pennsylvania Academy of Fine Arts, United States of America

Selected exhibitions

  • 2019 To proceed within a trap, Nicholas Thompson Gallery, Melbourne, Australia (s)
  • 2018 Floral Atlas Artscape Contemporary, Luxembourg (s)
  • 2017 After Nature Nicholas Thompson Gallery, Melbourne, Australia (s)
  • 2016 100% Brisbane, Museum of Brisbane, Brisbane (g)
  • 2016 Frieze, Kunsthalle M3, Berlin, Germany (g)
  • 2015Summer exhibition, Nicholas Thompson Gallery, Melbourne (g)
  • 2013 Hang-Ups Beam Contemporary, Melbourne Australia (s)
  • 2013 Every moment lives together Kunsthalle M3, Berlin, Germany (s)

Virginie Mossé
Geboren 1977 in Frankreich
1998-2001 Ecole supérieure des Beaux Arts de Cornouaille Quimper. (FR). Diplom. (DNAP-DNSEP)
2002-2004 Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe (D) bei Pr. Kaminski
Lebt und arbeitet in Berlin

Ausstellungen (Auswahl)

  • 2019 : „no pattern save what we imagine“, Galerie Nosbaum Reding, Luxembourg (G)
  • 2018 „Slow art month“. Virginie Mossé with Albrecht Dürer. Mayeur Projects gallery, Las Vegas New-Mexico (USA) (E)
  • 2017 Teasures, group show, Mayeur Projects gallery, Las Vegas New-Mexico (USA) (G)
  • 2017 Werke der Sammlung Haupt, Mannheimer Kunstverein (G)
  • 2016 Time as a desert, Mayeur Projects gallery, Las Vegas New Mexico (USA) (E)
  • 2015 Experimentum Mundi , Centre- Culturel-Multi-Média du Mas d’Azil, France. End-Residency exhibition at Caza D’Oro centre international d’art contemporain (E)
  • 2014 Al.le.go.ry, (The symbol’s errant allegory, a story of definitions in visible form), Berlin-Weekly, Berlin (E)
  • 2013 Alptraum meets pop hits, Halle für zeitgenössische Kunst, Offenbach

Katja Schwinn
Geboren 1976 in Eberbach am Neckar
2002 bis 2006 Studium an der HKT in Nürtingen
2007 bis 2012 Studium der freien Malerei an der Akademie der bildenden Künste Karlsruhe bei Ernst Caramelle und Nora Schultz
2012 bis 2013 Meisterschülerin bei Ernst Caramelle

Ausstellungen (Auswahl)

  • 2018 Radiale – Kunst im Kreis, Rhein-Neckar-Kreis, Rathausgalerie Hirschberg (K)
  • 2017 Zeitraumexit Gastarbeiten
  • 2016 Lionsart, Mannheimer Kunstverein (K)
  • 2016 one small step, Makanien auf Benjamin Franklin, Mannheim
  • 2015 world citizien festival, Peng, Mainz
  • 2015..tion, Gruppenausstellung, Mannheim
  • 2014 Deltabeben, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen
  • 2013 Top 13 Meisterschüler zu Gast, Kunstverein Freiburg und E- Werk
  • 2013 Schwarmverhalten, Kunstpavillon, München
  • 2012 endlos, endlos, Diplomausstellung, Karlsruhe
  • 2006 Gruppenausstellung, VG Hüthig Jehle Rehm GmbH, Heidelberg

Annika Unterburg
*1978 Bielefeld, lebt und arbeitet in Hamburg
1998-2004 Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Hamburg, MFA
2004 Studentin der Klasse Wolfgang Müller (Die Tödliche Doris), Freie Kunst, HFBK Hamburg

Ausstellungen (Auswahl)

  • 2019 Wird bunt, am Hügel der Verzweiflung Galerie Bridget Stern, Faktor, Hamburg
  • 2019 Anonymous Drawings Kunsthaus Kannen, Münster
  • 2018 10 Jahre, 10 Wochen, 10 Ausstellungen Galerie nachtspeicher23, Hamburg
  • 2017 Walky Talky (mit Maria Fisahn) Performance and artist talk, Kunsthaus Hamburg (E)
  • 2017 Heading for a land of eternal sunshine (mit Nina Wengel), xpon-art, Hamburg (E)
  • 2016 Noch mehr Wirbel. Overall Winners! Blaues Haus, Frankfurt am Main (E)
  • 2016 The Principle of Population eine kollaborative Installation mit Nir Alon, Stefan Troschka, Chiara Kramer, St Katharinen, Hamburg
  • 2015 Süptitzvilla lädt ein! Kunstverein Süptitzvilla, Hamburg
  • 2014 Now The Ball Is On Your Side superbien! , Berlin (E)
  • 2014 Petersburger Salon kuratiert von Pitt Sauerwein, level one, Hamburg
  • 2013 All Dimensions In Meter Galerie Feinkunst Krüger, Hamburg
  • 2013 Betreff 28 Westwerk, Hamburg
  • 2012 INDEX 12 // Berenberg Preis für Junge Kunst Kunsthaus Hamburg, Hamburg
  • 2011 Seedbank For Treehouses in Kooperation mit Julia Münz, CUBE Gallery, Manchester (E)

Fotos von der Vernissage

Fotos von der Ausstellung

Zitat aus Bruno Latours Wir sind nie modern gewesen: „Niemand weiß mehr, ob die Wiedereinführung des Bären in den Pyrenäen, Kolchosen, Aerosole, die Grüne Revolution, der Pockenimpfstoff, Star Wars, die muslimische Religion, die Rebhuhnjagd, die Französische Revolution, das Dienstleistungsgewerbe, Gewerkschaften, Kalte Fusion, Bolschewismus, Relativitätstheorie, slowakischer Nationalismus, kommerzielle Segelboote usw. überholt sind, aktuell, futuristisch, zeitlos, nicht existent oder dauerhaft.“

Die Frage, die Latours stellt, ist in der zeitgenössischen Kunst seit mindestens zwei Jahrzehnten im Umlauf. Ihre Auswirkung zentriert sich um den Begriff „Outmoded“, der für die heutigen so genannten Postmodernisten (wir), die sich in den modernen Bewegungen nicht wiederfinden, einvernehmlich attraktiv geworden ist; Sie wollen nicht in eine neue Ära eintreten (geschweige denn, das verzweifelte Streben von Post- und Post-Post-, die Avantgarde der Avantgarde fortsetzen). Keine übertriebenen kunsttheoretischen Begründungstiraden! Kein radikaler Bruch mit den Vorfahren! Der Fetischismus der Radikalität und Kritik ist überholt.

Der Begriff „Outmoded“ erscheint wie ein Fehler im System. Die so betitelte Ausstellung hinterfragt das „ewig Neue“. Mit dem Anliegen, eine Epoche hervorzurufen, befreit von der Logik der Moderne, weg von der ewigen Flucht nach vorn, der Raserei des Fortschritts, der zur Folge hat, dass Zeit, Raum und Identität zugunsten eines Mythos vernichtet werden, präsentieren wir 4 Positionen die a priori nur ihre „Zeitgenössigkeit“ gemeinsam haben.

Karla Marchesi, Annika Unterburg, Katja Schwinn und Virginie Mossé zeigen ein revidiertes Programm zeitlicher Kreisläufe, das ein besonderes Verständnis von Zeit und Geschichte vermittelt.

Die Vergangenheit ist nicht mehr veraltet, sondern wird übernommen, wiederholt, neu kombiniert, interpretiert und erstellt. Die Konfrontation dieser verschiedenen, vom ideologischen Gewicht ihrer Epochen befreiten „Texturen“, kollidiert mit den unsrigen, in einem Vorgang der zeitlichen Ausdehnung, einer De- und Rekontextualisierung hin und zurück durch die Zeit. Dadurch entstehen neue Bahnen, eine neue Bedeutungskette, die ihre Zeitkapsel (eine Zeitmaschine) als Spur mit sich führt.

Ausgehend von Latours Zitat, schlägt Outmoded* als Strategie, Delinearisierung sowie Relativismus vor, um mit den Grenzen des modernen Mythos umzugehen, was uns daran erinnert,wie wir Zeit und Geschichte verstehen; als eine Konstante dessen, was wir jemals waren und nie aufgehört haben zu sein: „Polytemporal“. Wir können unsere archaischen Wurzeln auch noch vor uns finden.

Text von Virginie Mossé 2019, Übersetzung Marc Soisson

Karla Marchesi
Born 21.09.1984 in Brisbane, Australia. Lives in Berlin, Germany
2007 Bachelor of Fine Art, First Class Honours, Queensland College of Art, Griffith University
2004 Bachelor of Fine Art Queensland College of Art, Griffith University
2003 Semester study at Pennsylvania Academy of Fine Arts, United States of America

Selected exhibitions

  • 2019 To proceed within a trap, Nicholas Thompson Gallery, Melbourne, Australia (s)
  • 2018 Floral Atlas Artscape Contemporary, Luxembourg (s)
  • 2017 After Nature Nicholas Thompson Gallery, Melbourne, Australia (s)
  • 2016 100% Brisbane, Museum of Brisbane, Brisbane (g)
  • 2016 Frieze, Kunsthalle M3, Berlin, Germany (g)
  • 2015Summer exhibition, Nicholas Thompson Gallery, Melbourne (g)
  • 2013 Hang-Ups Beam Contemporary, Melbourne Australia (s)
  • 2013 Every moment lives together Kunsthalle M3, Berlin, Germany (s)

Virginie Mossé
Geboren 1977 in Frankreich
1998-2001 Ecole supérieure des Beaux Arts de Cornouaille Quimper. (FR). Diplom. (DNAP-DNSEP)
2002-2004 Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe (D) bei Pr. Kaminski
Lebt und arbeitet in Berlin

Ausstellungen (Auswahl)

  • 2019 : „no pattern save what we imagine“, Galerie Nosbaum Reding, Luxembourg (G)
  • 2018 „Slow art month“. Virginie Mossé with Albrecht Dürer. Mayeur Projects gallery, Las Vegas New-Mexico (USA) (E)
  • 2017 Teasures, group show, Mayeur Projects gallery, Las Vegas New-Mexico (USA) (G)
  • 2017 Werke der Sammlung Haupt, Mannheimer Kunstverein (G)
  • 2016 Time as a desert, Mayeur Projects gallery, Las Vegas New Mexico (USA) (E)
  • 2015 Experimentum Mundi , Centre- Culturel-Multi-Média du Mas d’Azil, France. End-Residency exhibition at Caza D’Oro centre international d’art contemporain (E)
  • 2014 Al.le.go.ry, (The symbol’s errant allegory, a story of definitions in visible form), Berlin-Weekly, Berlin (E)
  • 2013 Alptraum meets pop hits, Halle für zeitgenössische Kunst, Offenbach

Katja Schwinn
Geboren 1976 in Eberbach am Neckar
2002 bis 2006 Studium an der HKT in Nürtingen
2007 bis 2012 Studium der freien Malerei an der Akademie der bildenden Künste Karlsruhe bei Ernst Caramelle und Nora Schultz
2012 bis 2013 Meisterschülerin bei Ernst Caramelle

Ausstellungen (Auswahl)

  • 2018 Radiale – Kunst im Kreis, Rhein-Neckar-Kreis, Rathausgalerie Hirschberg (K)
  • 2017 Zeitraumexit Gastarbeiten
  • 2016 Lionsart, Mannheimer Kunstverein (K)
  • 2016 one small step, Makanien auf Benjamin Franklin, Mannheim
  • 2015 world citizien festival, Peng, Mainz
  • 2015..tion, Gruppenausstellung, Mannheim
  • 2014 Deltabeben, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen
  • 2013 Top 13 Meisterschüler zu Gast, Kunstverein Freiburg und E- Werk
  • 2013 Schwarmverhalten, Kunstpavillon, München
  • 2012 endlos, endlos, Diplomausstellung, Karlsruhe
  • 2006 Gruppenausstellung, VG Hüthig Jehle Rehm GmbH, Heidelberg

Annika Unterburg
*1978 Bielefeld, lebt und arbeitet in Hamburg
1998-2004 Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Hamburg, MFA
2004 Studentin der Klasse Wolfgang Müller (Die Tödliche Doris), Freie Kunst, HFBK Hamburg

Ausstellungen (Auswahl)

  • 2019 Wird bunt, am Hügel der Verzweiflung Galerie Bridget Stern, Faktor, Hamburg
  • 2019 Anonymous Drawings Kunsthaus Kannen, Münster
  • 2018 10 Jahre, 10 Wochen, 10 Ausstellungen Galerie nachtspeicher23, Hamburg
  • 2017 Walky Talky (mit Maria Fisahn) Performance and artist talk, Kunsthaus Hamburg (E)
  • 2017 Heading for a land of eternal sunshine (mit Nina Wengel), xpon-art, Hamburg (E)
  • 2016 Noch mehr Wirbel. Overall Winners! Blaues Haus, Frankfurt am Main (E)
  • 2016 The Principle of Population eine kollaborative Installation mit Nir Alon, Stefan Troschka, Chiara Kramer, St Katharinen, Hamburg
  • 2015 Süptitzvilla lädt ein! Kunstverein Süptitzvilla, Hamburg
  • 2014 Now The Ball Is On Your Side superbien! , Berlin (E)
  • 2014 Petersburger Salon kuratiert von Pitt Sauerwein, level one, Hamburg
  • 2013 All Dimensions In Meter Galerie Feinkunst Krüger, Hamburg
  • 2013 Betreff 28 Westwerk, Hamburg
  • 2012 INDEX 12 // Berenberg Preis für Junge Kunst Kunsthaus Hamburg, Hamburg
  • 2011 Seedbank For Treehouses in Kooperation mit Julia Münz, CUBE Gallery, Manchester (E)

Fotos von der Vernissage

Fotos von der Ausstellung