Jahresthema

Verbindungen. Zwischen Wurzeln und W-LAN lautet unser Jahresthema für 2025. Die Ausstellungen verbinden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie verbinden den Ausstellungsort mit der umliegenden Nachbarschaft. Es geht um Wurzeln in der Kultur und der Pflanzenwelt. Sichtbare und unsichtbare Verbindungen in Zeit und Raum werden erfahrbar. Gegensätze, wie techni- sche und natürliche Verbindungen, werden aufgehoben. Wir möchten einen Kontrapunkt setzen in einer Zeit, in der wir über Bubbles sprechen, Schwarz-Weiß-Denken lautstark ist und Unterschiede betont werden. Das Jahresprogramm möchte den Austausch stärken und neue Verbindungen schaffen.

JEDER MONAT VERBINDET ANDERS

Im Black History Month Februar thematisieren wir die koloniale Verbindung von Hamburg als Hansestadt mit Afrika. Hanni- mari Jokinen und Joe Sam-Essando werden ihre künstlerische Forschung zu Hans Jonathan präsentieren. Seine Biografie zeigt die Spuren des Handels mit Menschen und Zucker auf, die mit einer Kaufmannsfamilie in Altona verknüpft sind.

Im März verbinden Künstler*innen den physischen Raum mit virtuellen Welten über Virtual Reality (VR) oder Augmented Reality (AR). Der Verein Medienkunst e. V. aus Berlin wird zu Gast sein.

Anfang Mai jährt sich das Ende des 2. Weltkriegs zum 80. Mal. Auf Spurensuche vergan- gener Kriege geht Jörn Thiede. Er fotografiert Gebäude und Wälder. Die Gefühlswelt von Menschen setzt Mirka Raito in Bildern um. Kriege schlagen Löcher in die Architektur und ziehen Gräben zwischen Menschen. Was könnte uns Menschen wieder verbinden?

Am letzten Mai-Wochenende findet das Stadtteilfest St. Georg statt. Der nacht- speicher23 wird dann zur Bühne für eine Gruppe junger Kreativer rund um den Skater und Maler Vincent Mühlenbeck. Das Skaten verbindet die Autodidakten der Malerei, Musik, Video und Mode. Ein Wochenende zum Sehen, Hören, Tanzen und Skaten.

Was bringt die Zukunft? Diese Frage ist so alt wie die Menschheit. Wir suchen im Hier und Jetzt nach Zeichen und Verbindungen, die die Zukunft vorhersagen. Maja-Lee Voigt und die Akteurinnen für urbanen Ungehorsam widmen sich den modernen, technischen Orakeln mit einem Augenzwinkern.

Pflanzen sind mit ihrem Standort verbunden und verwurzelt. Gertrud Riethmüller greift die Geschichte eines sehr alten Baums auf, der die Geschichte seiner Umgebung speichert. Aus Lautsprechern erklingen die Geräusche der Jahrhunderte. Die Kabel werden miteinander verflochten, sodass aus den Verbindungen neue Muster entstehen.

Verbindungen zur Nachbarschaft möchten zwei Künstlerinnen aufbauen. Pitt Sauerwein wird zu einem gemeinschaft- lichen Essen einladen, das zur Eröffnung stattfinden soll. Chantal Maquet wird Menschen, die in St. Georg leben oder arbeiten, portraitieren. Das Schaufenster des nachtspeicher23 wird zu ihrem Atelier.

Um Verbindungen zwischen Innen und Außen geht es in der Gruppenausstellung im Oktober. Die Schaufensterscheibe des nachtspeicher23 hat zwei Seiten: Das eröffnet ein Spiel mit Ein- und Ausblick (Sven Seddig). Handschuhe können uns schützen vor dem Außen und sind doch wie eine zweite Haut (Ronny Lischinski). Wir sind mit einem sichtbaren Körper in der Welt und mit einem unsichtbaren Körpergefühl (Daša Geiger). Was sieht eine Person mit geschlossenen Augen (Malgor- zata Neubart)?

Verbindungen zwischen Natur und Technik ist Thema im November. Florian Reckert bearbeitet Fotografien von Wurzeln, sodass sie zu Hybriden aus Natur und Elektrotechnik werden. Claudius Försters Zeichnungen verbinden in detailreichen Tuschezeichnungen Baumgruppen und Hinterlassenschaften der Zivilisation. Wolfgang Block baut Geflechte aus Elektrotechnik in Räume als sei es organisch gewachsenes Wurzelwerk.

Die Auswahl der Künstler*innen und die Zusammenstellung in entsprechenden Gruppen erfolgte auf der Grundlage von Bewerbungen auf unsere offene Ausschreibung sowie durch zusätzliche Empfehlungen aus dem Team des nachtspeicher23 e. V., um das Thema breitgefächert umsetzen zu können.

DAS SCHAUFENSTER ALS GESICHT UND VERBINDUNG NACH AUSSEN

Für 2024 hatten wir Präsentationen im Schaufenster als neues Format entwickelt. Während der Umbauphasen waren Videos, Objekte oder Bilder zu sehen. Diese Serie soll 2025 fortgesetzt werden. Die Arbeiten werden das Jahresthema „Verbindungen. Zwischen Wurzeln und W-LAN“ aufgreifen. Die Auswahl für die Präsentationen im Schaufenster soll kurzfristig geschehen. Dieses Format ersetzt die bisherigen „Freiräume“, also kurzfristige Ausstellungen im Raum. Die Kunst im Schaufenster öffnet den Raum stärker nach außen. Scheibe, Fensterbrett und Fahnenstange werden zum Spielfeld für überraschende Verbindungen