Eine große Familie

Eine Ausstellung von Mona Hakimi-Schüler und Felizitas Schäfer

18. Mai bis 10. Juni 2012

Im Jahr 2012 möchten wir bewusst ein Zeichen des Dialoges mit der iranischen Kultur setzen. In der fortlaufenden hitzigen Debatte über die kulturelle Diskrepanz zwischen Okzident und Orient, herrscht häufig Unklarheit, da ein Blick hinter die Fassaden in den Alltag der Menschen im Mittleren Osten von den Regierungen und Medien versperrt wird und selten gelingt.

Zentrale gesellschaftliche Fragen in einem interkulturellen Austausch offen zu stellen und zu diskutieren, ist das Ziel der dreiteiligen Ausstellungsreihe „Im Dialog – Kunst zwischen Hamburg und Teheran“.

Anlass geben allein schon die größte Gemeinschaft von Iranern in einer deutschen Stadt und der Hamburger Stadtteil St.Georg als Umfeld der Galerie, der von kultureller, sozialer und religiöser Diversität wie auch Toleranz geprägt ist.


Durch den Erfahrungsaustausch und die Begegnung unterschiedlicher Lebensgeschichten und sozialer Wirklichkeiten zwischen den teilnehmenden Künstlern soll ein tieferes Verstehen der Dialogpartner untereinander, des konzeptuellen Sachzusammenhangs und der eigenen inneren Prozesse im Rahmen der zeitgenössischen Kunst möglich gemacht werden. Genau dadurch eröffnet sich die Chance, Standpunkte und Haltungen zu verändern und die Annäherung beider Kulturen zu vertiefen.

In der ersten Ausstellung „Eine große Familie“ nähern sich die iranische Künstlerin Mona Hakimi-Schüler und die Hamburger Künstlerin Felizitas Schäfer jeweils dem Titel indem sie von ganz persönlichen Begegnungen ausgehend dem Charakter von Gesellschaft nachgehen.

In Hakimi-Schülers Farbzeichnungen werden die porträtierten Personen aus ihrem persönlichen Umfeld in der Szenerie des Bildraumes zu Stereotypen der iranischen Gesellschaft. Im Beziehungsgeflecht der Bilder in einer Installation wird eine komplexe facettenreiche Gesellschaft erkennbar, die zwischen ultra-modernen und streng traditionellen Extremen schier unüberwindbare kulturelle Wiedersprüche von theokratischen Gesetzen und populären Tendenzen sowie Kommerzialisierung enthält. Analog zu einem offenen Verlauf einer gesellschaftlichen Entwicklung wird der serielle Ansatz als Prozess verstanden, erneut ergänzt und jedes Mal speziell angeordnet… Der individuelle Rahmen ob traditionell iranisch oder modern wird dabei stellvertretendes Element einer Kulturauffassung.

In Schäfers Installation „Hotel Schäfer“ wird ein Tresen zum Symbol kultureller Identität. Ausgehend von ihrer Erfahrung der Kindheit im Hotelbetrieb zwischen familiärem und öffentlichem Geschehen erkennt sie in des Tresens Alltäglichkeit seine Magie als zentrales Kernstück deutscher Tradition. Dessen stille Würde als Schauplatz diverser gesellschaftlicher Zusammenhänge und Vorgänge tritt durch die Vergoldung hervor. Glanz und Schatten werden zu klassischen Motiven wie Leben und Tod. So haften ihm Tragödien, Komödien, Dramen, Geschichten und Erinnerungen an. Geisterhafte Wesen entwickeln ihren eigenen Kosmos. Sie kommen und gehen, reden, tanzen, trinken oder schweigen ganz einfach. Es bleiben zeitlose märchenhafte Charakteristiken, die uns wie Erinnerungen der Kindheit begleiten.

In beiden künstlerischen Arbeiten sind die konkreten Zusammenhänge und Beziehungen in Ihrem Zusammenspiel als gesellschaftliches Muster fast nur zu erahnen wie eine Kontur der jeweiligen kulturellen Verwurzelung. Zwischen beiden Welten mit ihren ganz eigenen Sphären entsteht ein inter-kultureller Dialog im Spannungsfeld ganz persönlicher Bezüge und öffentlichem Kontext.

Felizitas Schäfer
ist 1967 in Detmold NRW geboren. Sie studierte am Bielefelder Oberstufenkolleg  Freie Kunst. Über die Malerei entwickelten sich ihre Arbeiten zu Objekten. Heute arbeitet sie als Künstlerin in Hamburg hauptsächlich im Bereich  Installation. Sie verwendet Alltagsgegenstände und setzt sie in neue Kontexte.  Die  Inhalte mischen sich aus persönlichen Themen und sozialpolitischen  Aspekten.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1990-93  Mitglied der Künstlergruppe NotomotoN
  • 2006 Ausstellung im Zentrum für interdisziplinäre Forschung der  Universität Bielefeld.
  • 2008 Beteiligung am G8 Segelprojekt von der Gesellschaft für  operative Kunst
  • 2010 Waldinstallation in der Hamburger Botschaft
  • 2010 Ausstellung  auf der MS Bleichen „Wahrschau“
  • 2011 Ausstellung in der Galerie Genscher
  • 2011 Ausstellung in der Galerie x pon-art

Mona Hakimi-Schüler 
geboren 1977 in Teheran, Iran
2001 – 06   Studium der Kunstpädagogik und Allgemeinen Sprachwissenschaft an der Universität Osnabrück (M.A.) 
1995 – 99   Studium der angewandten Physik an der Technischen Universität K.N.T. Teheran (B.S.) 

Ausstellungen (Auswahl)

  • 2011 „A Woman’s Voice II“, Haleh gallery, Berg am Starnberger See (G)
  • 2011 „how lucky we are, angle at our table, god in our car“, Krinzinger Projekte, Wien (G)
  • 2011 „IMMER ICH“, Kunstverein ArtHAUS, Schloss Ahaus, Ahaus (E)
  • 2011 „Identitäten“, Kunstverein Buchholz 
  • 2011 „tierisch“ K, Haus der Kunst, München (G)
  • 2011 „Dreaming the Past“, Galerie Frenhofer, Berlin (E)
  • 2011 „Eine Art Aufruhr. Aktuelle Kunst in Position zur Politik“, Galerie Haus am Lützowplatz, Berlin (G) 
  • 2011 „Die andere Frau“, Kunstverein Ottobrunn, Galerie Treffpunkt Kunst, Ottobrunn/München (E)
  • 2011 „ES LEBE DIE MALEREI!“, Essl Museum, Wien (G)
  • 2011 „What lies beneath…“, Gallery Isabelle van den Eynde, Dubai (G) (K)
  • 2010 „Berliner Liste 2010 – fair for contemporary art“ K, MÜNZE, Berlin (G)
  • 2010 „KLEINE FORMATE“, Galerie Frenhofer, Berlin (G)
  • 2010 „20. Kunstmesse“, frauenmuseum, Bonn (G) (K)
  • 2010 „Selbstvisionen“, Kunstverein Schwetzingen, Palais Hirsch, Schwetzingen (E)
  • 2010 „glauben, dass …“, SHEDHALLE, Tübingen (G)
  • 2010 „Art Liaison – group show“, A. Jain Marunouchi Gallery, New York (G)
  • 2009 „C.A.R. 09 – Contemporary Art Ruhr“, Welterbe Zollverein, Essen (G) (K)
  • 2009 „Walter Koschatzky Kunstpreis“, Museum Moderner Kunst, Wien (G)
  • 2009 „3 Positionen – 3 Bildwelten“, Galerie Golkar, Bonn (G)
  • 2009 „Große Kunstausstellung“, KUNST HALLE Villa Kobe, Halle (G) (K)
  • 2009 „BRANDNEU“, Essl Museum, Wien (G)
  • 2008  „Learn Promote Defend“, Mason Murer Fine Art Gallery, Atlanta (G) (K)
  • 2008 „Ostrale ’08“, Zentrum für zeitgenössische Kunst auf der Ostra-Insel, Dresden (G)
  • 2008 „MY stories and YOURS“, Kunst-Quartier (BBK Galerie), Osnabrück (E) (K)
  • 2008 „Medium Zeichnung“, Haus der Kunst, München (G) (K)
  • 2008 „ArtLiaison Inaugural Exhibition“, A. Jain Marunouchi Gallery, New York (G)

Preise und Stipendien

  • 2010 Valentine – Rothe – Preis, Frauenmuseum – Bonn 
  • 2009 Preis der Oberbürgermeisterin zur Großen Kunstausstellung, Kunsthalle Villa Kobe – Halle 
  • 2004 Piepenbrock Kunstförderpreis für Malerei, Kulturstiftung Hartwig Piepenbrock – Berlin
  • 2004 1. Preis im 4. Kunstwettbewerb der Kunst- und Kulturstiftung Georgsmarienhütte 
  • 2004 – 06 Studienstipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung – Berlin / Bonn

Fotos der Vernissage

Ausstellungsansichten

Im Jahr 2012 möchten wir bewusst ein Zeichen des Dialoges mit der iranischen Kultur setzen. In der fortlaufenden hitzigen Debatte über die kulturelle Diskrepanz zwischen Okzident und Orient, herrscht häufig Unklarheit, da ein Blick hinter die Fassaden in den Alltag der Menschen im Mittleren Osten von den Regierungen und Medien versperrt wird und selten gelingt.

Zentrale gesellschaftliche Fragen in einem interkulturellen Austausch offen zu stellen und zu diskutieren, ist das Ziel der dreiteiligen Ausstellungsreihe „Im Dialog – Kunst zwischen Hamburg und Teheran“.

Anlass geben allein schon die größte Gemeinschaft von Iranern in einer deutschen Stadt und der Hamburger Stadtteil St.Georg als Umfeld der Galerie, der von kultureller, sozialer und religiöser Diversität wie auch Toleranz geprägt ist.


Durch den Erfahrungsaustausch und die Begegnung unterschiedlicher Lebensgeschichten und sozialer Wirklichkeiten zwischen den teilnehmenden Künstlern soll ein tieferes Verstehen der Dialogpartner untereinander, des konzeptuellen Sachzusammenhangs und der eigenen inneren Prozesse im Rahmen der zeitgenössischen Kunst möglich gemacht werden. Genau dadurch eröffnet sich die Chance, Standpunkte und Haltungen zu verändern und die Annäherung beider Kulturen zu vertiefen.

In der ersten Ausstellung „Eine große Familie“ nähern sich die iranische Künstlerin Mona Hakimi-Schüler und die Hamburger Künstlerin Felizitas Schäfer jeweils dem Titel indem sie von ganz persönlichen Begegnungen ausgehend dem Charakter von Gesellschaft nachgehen.

In Hakimi-Schülers Farbzeichnungen werden die porträtierten Personen aus ihrem persönlichen Umfeld in der Szenerie des Bildraumes zu Stereotypen der iranischen Gesellschaft. Im Beziehungsgeflecht der Bilder in einer Installation wird eine komplexe facettenreiche Gesellschaft erkennbar, die zwischen ultra-modernen und streng traditionellen Extremen schier unüberwindbare kulturelle Wiedersprüche von theokratischen Gesetzen und populären Tendenzen sowie Kommerzialisierung enthält. Analog zu einem offenen Verlauf einer gesellschaftlichen Entwicklung wird der serielle Ansatz als Prozess verstanden, erneut ergänzt und jedes Mal speziell angeordnet… Der individuelle Rahmen ob traditionell iranisch oder modern wird dabei stellvertretendes Element einer Kulturauffassung.

In Schäfers Installation „Hotel Schäfer“ wird ein Tresen zum Symbol kultureller Identität. Ausgehend von ihrer Erfahrung der Kindheit im Hotelbetrieb zwischen familiärem und öffentlichem Geschehen erkennt sie in des Tresens Alltäglichkeit seine Magie als zentrales Kernstück deutscher Tradition. Dessen stille Würde als Schauplatz diverser gesellschaftlicher Zusammenhänge und Vorgänge tritt durch die Vergoldung hervor. Glanz und Schatten werden zu klassischen Motiven wie Leben und Tod. So haften ihm Tragödien, Komödien, Dramen, Geschichten und Erinnerungen an. Geisterhafte Wesen entwickeln ihren eigenen Kosmos. Sie kommen und gehen, reden, tanzen, trinken oder schweigen ganz einfach. Es bleiben zeitlose märchenhafte Charakteristiken, die uns wie Erinnerungen der Kindheit begleiten.

In beiden künstlerischen Arbeiten sind die konkreten Zusammenhänge und Beziehungen in Ihrem Zusammenspiel als gesellschaftliches Muster fast nur zu erahnen wie eine Kontur der jeweiligen kulturellen Verwurzelung. Zwischen beiden Welten mit ihren ganz eigenen Sphären entsteht ein inter-kultureller Dialog im Spannungsfeld ganz persönlicher Bezüge und öffentlichem Kontext.

Felizitas Schäfer
ist 1967 in Detmold NRW geboren. Sie studierte am Bielefelder Oberstufenkolleg  Freie Kunst. Über die Malerei entwickelten sich ihre Arbeiten zu Objekten. Heute arbeitet sie als Künstlerin in Hamburg hauptsächlich im Bereich  Installation. Sie verwendet Alltagsgegenstände und setzt sie in neue Kontexte.  Die  Inhalte mischen sich aus persönlichen Themen und sozialpolitischen  Aspekten.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1990-93  Mitglied der Künstlergruppe NotomotoN
  • 2006 Ausstellung im Zentrum für interdisziplinäre Forschung der  Universität Bielefeld.
  • 2008 Beteiligung am G8 Segelprojekt von der Gesellschaft für  operative Kunst
  • 2010 Waldinstallation in der Hamburger Botschaft
  • 2010 Ausstellung  auf der MS Bleichen „Wahrschau“
  • 2011 Ausstellung in der Galerie Genscher
  • 2011 Ausstellung in der Galerie x pon-art

Mona Hakimi-Schüler 
geboren 1977 in Teheran, Iran
2001 – 06   Studium der Kunstpädagogik und Allgemeinen Sprachwissenschaft an der Universität Osnabrück (M.A.) 
1995 – 99   Studium der angewandten Physik an der Technischen Universität K.N.T. Teheran (B.S.) 

Ausstellungen (Auswahl)

  • 2011 „A Woman’s Voice II“, Haleh gallery, Berg am Starnberger See (G)
  • 2011 „how lucky we are, angle at our table, god in our car“, Krinzinger Projekte, Wien (G)
  • 2011 „IMMER ICH“, Kunstverein ArtHAUS, Schloss Ahaus, Ahaus (E)
  • 2011 „Identitäten“, Kunstverein Buchholz 
  • 2011 „tierisch“ K, Haus der Kunst, München (G)
  • 2011 „Dreaming the Past“, Galerie Frenhofer, Berlin (E)
  • 2011 „Eine Art Aufruhr. Aktuelle Kunst in Position zur Politik“, Galerie Haus am Lützowplatz, Berlin (G) 
  • 2011 „Die andere Frau“, Kunstverein Ottobrunn, Galerie Treffpunkt Kunst, Ottobrunn/München (E)
  • 2011 „ES LEBE DIE MALEREI!“, Essl Museum, Wien (G)
  • 2011 „What lies beneath…“, Gallery Isabelle van den Eynde, Dubai (G) (K)
  • 2010 „Berliner Liste 2010 – fair for contemporary art“ K, MÜNZE, Berlin (G)
  • 2010 „KLEINE FORMATE“, Galerie Frenhofer, Berlin (G)
  • 2010 „20. Kunstmesse“, frauenmuseum, Bonn (G) (K)
  • 2010 „Selbstvisionen“, Kunstverein Schwetzingen, Palais Hirsch, Schwetzingen (E)
  • 2010 „glauben, dass …“, SHEDHALLE, Tübingen (G)
  • 2010 „Art Liaison – group show“, A. Jain Marunouchi Gallery, New York (G)
  • 2009 „C.A.R. 09 – Contemporary Art Ruhr“, Welterbe Zollverein, Essen (G) (K)
  • 2009 „Walter Koschatzky Kunstpreis“, Museum Moderner Kunst, Wien (G)
  • 2009 „3 Positionen – 3 Bildwelten“, Galerie Golkar, Bonn (G)
  • 2009 „Große Kunstausstellung“, KUNST HALLE Villa Kobe, Halle (G) (K)
  • 2009 „BRANDNEU“, Essl Museum, Wien (G)
  • 2008  „Learn Promote Defend“, Mason Murer Fine Art Gallery, Atlanta (G) (K)
  • 2008 „Ostrale ’08“, Zentrum für zeitgenössische Kunst auf der Ostra-Insel, Dresden (G)
  • 2008 „MY stories and YOURS“, Kunst-Quartier (BBK Galerie), Osnabrück (E) (K)
  • 2008 „Medium Zeichnung“, Haus der Kunst, München (G) (K)
  • 2008 „ArtLiaison Inaugural Exhibition“, A. Jain Marunouchi Gallery, New York (G)

Preise und Stipendien

  • 2010 Valentine – Rothe – Preis, Frauenmuseum – Bonn 
  • 2009 Preis der Oberbürgermeisterin zur Großen Kunstausstellung, Kunsthalle Villa Kobe – Halle 
  • 2004 Piepenbrock Kunstförderpreis für Malerei, Kulturstiftung Hartwig Piepenbrock – Berlin
  • 2004 1. Preis im 4. Kunstwettbewerb der Kunst- und Kulturstiftung Georgsmarienhütte 
  • 2004 – 06 Studienstipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung – Berlin / Bonn

Fotos der Vernissage

Ausstellungsansichten