EIN NATURALIS­TISCHES WELTBILD

Gruppenausstellung im Rahmen der Reihe UND WORAN GLAUBST DU?

17. bis 25. Juli 2014

Die dritte Gruppenausstellung der Reihe UND WORAN GLAUBST DU? findet in Kooperation mit nachtspeicher23 e.V. statt und setzt sich mit dem Glauben an die Naturwissenschaften auseinander.

Wir glauben an die Naturwissenschaften, an ihre Strategien und ihre Forschungsergebnisse. Wir glauben an Zahlen, Statistiken und ‚Fakten’ und daran, dass sie unsere Wirklichkeit repräsentieren. Der Welt wird ein Raster auferlegt, sie wird in 0 und 1, in Schwarz und Weiß eingeteilt. Doch wann hinterfragen wir diese Klassifikationen? Wo liegen ihre Grenzen? Zu der Ausstellung EIN NATURALISTISCHES WELTBILD wurden Künstler_innen aus Hamburg und Berlin eingeladen, die sich dem Thema auf unterschiedliche Weise nähern.

Nick Koppenhagen bedient sich in seinem Video The Bowerbird (Laubenvogel) Strategien des Dokumentarfilms. Doch die Verwendung von Bildern und Text, die teilweise unmöglich der Realität entsprechen können, löst Irritationen im Betrachter aus. Was ist wirklichkeitsgetreu, was Fiktion? Die Arbeit reflektiert darüber hinaus Strategien, die uns besonders glaubwürdig erscheinen. Wann werden sie genutzt? Und von wem?

Von dem jungen, an der HFBK studierenden Künstler wird eine zweite Arbeit, Witterungsreport, gezeigt. Diese im Prozess befindliche Zeichnung ähnelt einem Tagebuch: Jahreskreise, akribisch in 365 gleichgroße Flächen unterteilt, werden Tag für Tag gefüllt – mit Informationen zum Wetter und zur persönlichen Stimmung. Der strenge wissenschaftliche Rahmen wird durch die Umsetzung mit freier künstlerischer Methodik kontrastiert und befragt.

Der wissenschaftliche Blick spielt auch in den Arbeiten der HFBK-Absolventin Ulrike Paul eine Rolle. In der zeichnerischen Serie Die Eichelhäher meiner Mutter sind vier dekontextualisierte, auf dem Kopf hängende Eichelhäher zu sehen. Ihre leicht deformierten Körper und die Watte in ihren Augenhöhlen lassen darauf schließen, dass sie zu reinen Forschungszwecken ausgestopft wurden. Der Drang des Menschen, die Welt zu klassifizieren, um sie für sich erklärbar zu machen, wird thematisch.

Achim Riethmann setzt sich mit Forschung an sich auseinander. In seinen feinen Aquarellen untersucht er die Untersuchenden. Dabei bleibt dem Betrachter verborgen, worauf sich ihre Arbeit richtet. Wohin führt uns die naturwissenschaftliche Forschung? Wohin die zunehmende Technisierung der Welt und wohin der Fortschrittsglaube?

Die Ausstellung wird kuratiert von Isabelle Meiffert.

Nick Koppenhagen
wurde 1987 in Hamburg geboren, studiert bildende Kunst an der HFBK sowie Philosophie und Kunstgeschichte an der Uni Hamburg. Auch in seinen Arbeiten nutzt und thematisiert er beide Systeme – Kunst und Wissenschaft – und macht sie dadurch reflektierbar. Er arbeitet vor allem in den Medien Zeichnung und Video. Ein Reisestipendium der Alfred Toepfer Stiftung hat ihn nach Boston geführt und als Teil einer temporären Künstlergruppe hat er Material Beton realisiert, ein Werk, das kollektives Arbeiten an sich zum Thema macht und im M.1 in Hohenlockstedt gezeigt wurde. Nick Koppenhagen lebt und arbeitet in Hamburg.

www.nickkoppenhagen.com

Ulrike Paul
wurde 1973 in Nürnberg geboren. Seit sie ihr Studium an der HFBK 2009 beendet hat, ist ihr Werk in zahlreichen Ausstellungen zu sehen. Die Künstlerin befragt bestehende Kategorien und arbeitet dabei in den unterschiedlichen Medien. Mal sind es vorgefundene Medienbilder, die sie auf Papier vergrößert oder zu Mehrkanal-Videos collagiert, mal eignet sie sich enzyklopädische Bilder durch eigene Zeichnungen an. Ulrike Paul lebt und arbeitet in Hamburg.

www.ulrikepaul.de

Achim Riethmann
wurde 1979 in London/England geboren und hat am Falmouth College of Art in Cornwall/Großbritannien und an der UdK Berlin studiert. Der ehemalige Meisterschüler von Leiko Ikemura hat diverse Stipendien und Preise erhalten, zuletzt den Walter Koschatzky Kunst-Preis 2013 mit einer Nominiertenausstellung im Museum Moderner Kunst Wien. Achim Riethmann arbeitet in unterschiedlichen Medien, häufig mit Aquarell auf Papier, und setzt sich fortwährend mit Themen wie dem Verhältnis von Mensch und Natur sowie unserem Fortschrittsglauben auseinander. Er lebt und arbeitet in Berlin.

www.achimriethmann.net

Fotos der Vernissage

Die dritte Gruppenausstellung der Reihe UND WORAN GLAUBST DU? findet in Kooperation mit nachtspeicher23 e.V. statt und setzt sich mit dem Glauben an die Naturwissenschaften auseinander.

Wir glauben an die Naturwissenschaften, an ihre Strategien und ihre Forschungsergebnisse. Wir glauben an Zahlen, Statistiken und ‚Fakten’ und daran, dass sie unsere Wirklichkeit repräsentieren. Der Welt wird ein Raster auferlegt, sie wird in 0 und 1, in Schwarz und Weiß eingeteilt. Doch wann hinterfragen wir diese Klassifikationen? Wo liegen ihre Grenzen? Zu der Ausstellung EIN NATURALISTISCHES WELTBILD wurden Künstler_innen aus Hamburg und Berlin eingeladen, die sich dem Thema auf unterschiedliche Weise nähern.

Nick Koppenhagen bedient sich in seinem Video The Bowerbird (Laubenvogel) Strategien des Dokumentarfilms. Doch die Verwendung von Bildern und Text, die teilweise unmöglich der Realität entsprechen können, löst Irritationen im Betrachter aus. Was ist wirklichkeitsgetreu, was Fiktion? Die Arbeit reflektiert darüber hinaus Strategien, die uns besonders glaubwürdig erscheinen. Wann werden sie genutzt? Und von wem?

Von dem jungen, an der HFBK studierenden Künstler wird eine zweite Arbeit, Witterungsreport, gezeigt. Diese im Prozess befindliche Zeichnung ähnelt einem Tagebuch: Jahreskreise, akribisch in 365 gleichgroße Flächen unterteilt, werden Tag für Tag gefüllt – mit Informationen zum Wetter und zur persönlichen Stimmung. Der strenge wissenschaftliche Rahmen wird durch die Umsetzung mit freier künstlerischer Methodik kontrastiert und befragt.

Der wissenschaftliche Blick spielt auch in den Arbeiten der HFBK-Absolventin Ulrike Paul eine Rolle. In der zeichnerischen Serie Die Eichelhäher meiner Mutter sind vier dekontextualisierte, auf dem Kopf hängende Eichelhäher zu sehen. Ihre leicht deformierten Körper und die Watte in ihren Augenhöhlen lassen darauf schließen, dass sie zu reinen Forschungszwecken ausgestopft wurden. Der Drang des Menschen, die Welt zu klassifizieren, um sie für sich erklärbar zu machen, wird thematisch.

Achim Riethmann setzt sich mit Forschung an sich auseinander. In seinen feinen Aquarellen untersucht er die Untersuchenden. Dabei bleibt dem Betrachter verborgen, worauf sich ihre Arbeit richtet. Wohin führt uns die naturwissenschaftliche Forschung? Wohin die zunehmende Technisierung der Welt und wohin der Fortschrittsglaube?

Die Ausstellung wird kuratiert von Isabelle Meiffert.

Nick Koppenhagen
wurde 1987 in Hamburg geboren, studiert bildende Kunst an der HFBK sowie Philosophie und Kunstgeschichte an der Uni Hamburg. Auch in seinen Arbeiten nutzt und thematisiert er beide Systeme – Kunst und Wissenschaft – und macht sie dadurch reflektierbar. Er arbeitet vor allem in den Medien Zeichnung und Video. Ein Reisestipendium der Alfred Toepfer Stiftung hat ihn nach Boston geführt und als Teil einer temporären Künstlergruppe hat er Material Beton realisiert, ein Werk, das kollektives Arbeiten an sich zum Thema macht und im M.1 in Hohenlockstedt gezeigt wurde. Nick Koppenhagen lebt und arbeitet in Hamburg.

www.nickkoppenhagen.com

Ulrike Paul
wurde 1973 in Nürnberg geboren. Seit sie ihr Studium an der HFBK 2009 beendet hat, ist ihr Werk in zahlreichen Ausstellungen zu sehen. Die Künstlerin befragt bestehende Kategorien und arbeitet dabei in den unterschiedlichen Medien. Mal sind es vorgefundene Medienbilder, die sie auf Papier vergrößert oder zu Mehrkanal-Videos collagiert, mal eignet sie sich enzyklopädische Bilder durch eigene Zeichnungen an. Ulrike Paul lebt und arbeitet in Hamburg.

www.ulrikepaul.de

Achim Riethmann
wurde 1979 in London/England geboren und hat am Falmouth College of Art in Cornwall/Großbritannien und an der UdK Berlin studiert. Der ehemalige Meisterschüler von Leiko Ikemura hat diverse Stipendien und Preise erhalten, zuletzt den Walter Koschatzky Kunst-Preis 2013 mit einer Nominiertenausstellung im Museum Moderner Kunst Wien. Achim Riethmann arbeitet in unterschiedlichen Medien, häufig mit Aquarell auf Papier, und setzt sich fortwährend mit Themen wie dem Verhältnis von Mensch und Natur sowie unserem Fortschrittsglauben auseinander. Er lebt und arbeitet in Berlin.

www.achimriethmann.net

Fotos der Vernissage