closer!

Eine Ausstellung von Bahar Arbabi und Stefan Oppermann

21. September bis 14. Oktober 2012

Im Jahr 2012 möchten wir bewusst ein Zeichen des Dialoges mit der iranischen Kultur setzen. In der fortlaufenden hitzigen Debatte über die kulturelle Diskrepanz zwischen Okzident und Orient, herrscht häufig Unklarheit, da ein Blick hinter die Fassaden in den Alltag der Menschen im Mittleren Osten von den Regierungen und Medien versperrt wird und selten gelingt.

Zentrale gesellschaftliche Fragen in einem interkulturellen Austausch offen zu stellen und zu diskutieren, ist das Ziel der dreiteiligen Ausstellungsreihe „Im Dialog – Kunst zwischen Hamburg und Teheran“. Anlass geben allein schon die größte Gemeinschaft von Iranern in einer deutschen Stadt und der Hamburger Stadtteil St.Georg als Umfeld der Galerie, der von kultureller, sozialer und religiöser Diversität wie auch Toleranz geprägt ist.

Durch den Erfahrungsaustausch und die Begegnung unterschiedlicher Lebensgeschichten und sozialer Wirklichkeiten zwischen den teilnehmenden Künstlern soll ein tieferes Verstehen der Dialogpartner untereinander, des konzeptuellen Sachzusammenhangs und der eigenen inneren Prozesse im Rahmen der zeitgenössischen Kunst möglich gemacht werden. Genau dadurch eröffnet sich die Chance, Standpunkte und Haltungen zu verändern und die Annäherung beider Kulturen zu vertiefen.

„closer!“ ist nicht nur der Titel eines Objekts der iranischen Künstlerin Bahar Arbabi (geb. 1987 in Teheran), sondern steht auch für die dialogische Annäherung zweier künstlerischer Positionen in dieser Ausstellung.

Die Objekte Arbabis beschäftigen sich mit dem Körper und der Beziehung zwischen den Geschlechtern. Mit ihrer feministisch geprägten Sichtweise auf die iranische Gesellschaft hinterfragt sie nicht ohne Witz deren Mechanismen. Dabei verzichtet die Künstlerin auf die Darstellung von Figuren, ersetzt sie durch technische Gegenstände wie z.B. Glühbirnen und Wasserhähne. So kommt es im Objekt „closer!“ zur Begegnung eines mit gestreiftem Muster bezogenen Schaumstoff -Steckers mit einer geblümt verhüllten Steckdose auf einer Matratze. Andere Objekte treffen in Boxen an der Wand aufeinander. Die Rendezvous werden hier z.T. durch Vorhänge verborgen, um einerseits das Private zu betonen und andererseits die Fantasie des Betrachters anzuregen.

Boxen, Schränke, Kokons und andere Behältnisse tauchen auch in den Arbeiten des Hamburger Künstlers Stefan Oppermann (geb. 1964) auf. Mit sachlichem Strich werden die entindividualisierten Figuren in seinen Zeichnungen mit „Erfindungen für eine bessere Welt“ konfrontiert. Oftmals einengend und angst-einflößend aber immer auf skurrile Weise drängen die Objekte hier den Figuren ihren Willen auf. In dieser seltsamen Welt beherrschen offensichtlich die Dinge den Menschen, nicht umgekehrt. Oder hat dieser Ideen-Kosmos nicht doch ganz viel mit unserer realen Welt zu tun?

Bahar Arbabi
1987 in Teheran, Iran geboren
Bachelor of Arts in Sculpture, University Of Tehran; University collage of fine arts, Diploma in Graphic

Ausstellungen (Auswahl)

  • 2010 Sculpture exhibition by Varagh Group, Elahe Gallery
  • 2011 3rd Sculpture Symposium Of Tehran
  • 2011 6th Sculpture Biennial Of Tehran 
  • 2011 Selected artist in 2nd Annual Of Iranian Contemporary Ar, Persbook Art 
  • 2012 „Arab Spring”, Etemad Gallery (G)
  • 2012 Sareban Gallery (G)
  • 2012 Sculpture Group exhibiton – Laleh Gallery
  • 2012 Small Panels, Aria Gallery (G)
  • 2012 „2nd Beyond Borders”, Esfahan Museum Of Contemporary Art (G)

Stefan Oppermann
1964 in Flensburg geboren
1985 – 1992 Studium an der FH Hamburg (heute HAW), Fachbereich Gestaltung, Diplom-Abschluss
2006 – 2009 Lehraufträge für Zeichnen an der Hochschule f. angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg
seit 2009 freie Mitarbeit als Museumspädagoge an der Hamburger Kunsthalle

Stipendien und Ausstellungen (Auswahl)

  • 1990 „Elyseé-Kunstpreis“
  • 1998 – 2000 „Hans-Günther-Baass-Atelierstipendium“ der Hamburger Kulturbehörde
  • 2003 – 2004 Atelier-Stipendium des Vereins „Künstler zu Gast in Harburg“
  • 2004 „Serientäter“,Kunstverein Harburger Bahnhof (E)
  • 2007 „Die Rückseite des Mondes“, Kunsthaus Hamburg (G)
  • 2009 „Internationale Ausstellung Nord Art 2009“, Carlshütte,
    Rendsburg Büdelsdorf (G)
  • 2009 „Epileptische Einfälle“, Umtrieb – Galerie für aktuelle Kunst, Kiel (E)
  • 2009 „Was ist wichtig“, Kunsthaus Hamburg (G)
  • 2010 „Gewinn machen“, Kunsthaus Hamburg (G)
  • 2010 „affenschande“, SchauRaum Produzentengalerie, Hamburg-Harburg (E)
  • 2011 „Zartbitterschokoladenhohlraumkörper“,
    PolarRaum für Kunst der Gegenwart, HH (E)
  • 2011 „Aktualität und eigenes Werk“, Kunsthaus Hamburg (G)      
  • 2011 „Zöglinge“, Kunstverein Kunst & Co, Flensburg (E)
  • 2011 „Einzelzimmerzuschlag“, Galerie Nachtspeicher 23, Hamburg (G)
  • 2012 „Brandneuer Kunstimbiss“, Westwerk, Hamburg (G)
  • 2012 „Something is rotten…“, Kunstverein Haus 8,
    Atelierhaus im Anscharpark, Kiel (G)

Fotos der Vernissage

Ausstellungsansichten

Im Jahr 2012 möchten wir bewusst ein Zeichen des Dialoges mit der iranischen Kultur setzen. In der fortlaufenden hitzigen Debatte über die kulturelle Diskrepanz zwischen Okzident und Orient, herrscht häufig Unklarheit, da ein Blick hinter die Fassaden in den Alltag der Menschen im Mittleren Osten von den Regierungen und Medien versperrt wird und selten gelingt.

Zentrale gesellschaftliche Fragen in einem interkulturellen Austausch offen zu stellen und zu diskutieren, ist das Ziel der dreiteiligen Ausstellungsreihe „Im Dialog – Kunst zwischen Hamburg und Teheran“. Anlass geben allein schon die größte Gemeinschaft von Iranern in einer deutschen Stadt und der Hamburger Stadtteil St.Georg als Umfeld der Galerie, der von kultureller, sozialer und religiöser Diversität wie auch Toleranz geprägt ist.

Durch den Erfahrungsaustausch und die Begegnung unterschiedlicher Lebensgeschichten und sozialer Wirklichkeiten zwischen den teilnehmenden Künstlern soll ein tieferes Verstehen der Dialogpartner untereinander, des konzeptuellen Sachzusammenhangs und der eigenen inneren Prozesse im Rahmen der zeitgenössischen Kunst möglich gemacht werden. Genau dadurch eröffnet sich die Chance, Standpunkte und Haltungen zu verändern und die Annäherung beider Kulturen zu vertiefen.

„closer!“ ist nicht nur der Titel eines Objekts der iranischen Künstlerin Bahar Arbabi (geb. 1987 in Teheran), sondern steht auch für die dialogische Annäherung zweier künstlerischer Positionen in dieser Ausstellung.

Die Objekte Arbabis beschäftigen sich mit dem Körper und der Beziehung zwischen den Geschlechtern. Mit ihrer feministisch geprägten Sichtweise auf die iranische Gesellschaft hinterfragt sie nicht ohne Witz deren Mechanismen. Dabei verzichtet die Künstlerin auf die Darstellung von Figuren, ersetzt sie durch technische Gegenstände wie z.B. Glühbirnen und Wasserhähne. So kommt es im Objekt „closer!“ zur Begegnung eines mit gestreiftem Muster bezogenen Schaumstoff -Steckers mit einer geblümt verhüllten Steckdose auf einer Matratze. Andere Objekte treffen in Boxen an der Wand aufeinander. Die Rendezvous werden hier z.T. durch Vorhänge verborgen, um einerseits das Private zu betonen und andererseits die Fantasie des Betrachters anzuregen.

Boxen, Schränke, Kokons und andere Behältnisse tauchen auch in den Arbeiten des Hamburger Künstlers Stefan Oppermann (geb. 1964) auf. Mit sachlichem Strich werden die entindividualisierten Figuren in seinen Zeichnungen mit „Erfindungen für eine bessere Welt“ konfrontiert. Oftmals einengend und angst-einflößend aber immer auf skurrile Weise drängen die Objekte hier den Figuren ihren Willen auf. In dieser seltsamen Welt beherrschen offensichtlich die Dinge den Menschen, nicht umgekehrt. Oder hat dieser Ideen-Kosmos nicht doch ganz viel mit unserer realen Welt zu tun?

Bahar Arbabi
1987 in Teheran, Iran geboren
Bachelor of Arts in Sculpture, University Of Tehran; University collage of fine arts, Diploma in Graphic

Ausstellungen (Auswahl)

  • 2010 Sculpture exhibition by Varagh Group, Elahe Gallery
  • 2011 3rd Sculpture Symposium Of Tehran
  • 2011 6th Sculpture Biennial Of Tehran 
  • 2011 Selected artist in 2nd Annual Of Iranian Contemporary Ar, Persbook Art 
  • 2012 „Arab Spring”, Etemad Gallery (G)
  • 2012 Sareban Gallery (G)
  • 2012 Sculpture Group exhibiton – Laleh Gallery
  • 2012 Small Panels, Aria Gallery (G)
  • 2012 „2nd Beyond Borders”, Esfahan Museum Of Contemporary Art (G)

Stefan Oppermann
1964 in Flensburg geboren
1985 – 1992 Studium an der FH Hamburg (heute HAW), Fachbereich Gestaltung, Diplom-Abschluss
2006 – 2009 Lehraufträge für Zeichnen an der Hochschule f. angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg
seit 2009 freie Mitarbeit als Museumspädagoge an der Hamburger Kunsthalle

Stipendien und Ausstellungen (Auswahl)

  • 1990 „Elyseé-Kunstpreis“
  • 1998 – 2000 „Hans-Günther-Baass-Atelierstipendium“ der Hamburger Kulturbehörde
  • 2003 – 2004 Atelier-Stipendium des Vereins „Künstler zu Gast in Harburg“
  • 2004 „Serientäter“,Kunstverein Harburger Bahnhof (E)
  • 2007 „Die Rückseite des Mondes“, Kunsthaus Hamburg (G)
  • 2009 „Internationale Ausstellung Nord Art 2009“, Carlshütte,
    Rendsburg Büdelsdorf (G)
  • 2009 „Epileptische Einfälle“, Umtrieb – Galerie für aktuelle Kunst, Kiel (E)
  • 2009 „Was ist wichtig“, Kunsthaus Hamburg (G)
  • 2010 „Gewinn machen“, Kunsthaus Hamburg (G)
  • 2010 „affenschande“, SchauRaum Produzentengalerie, Hamburg-Harburg (E)
  • 2011 „Zartbitterschokoladenhohlraumkörper“,
    PolarRaum für Kunst der Gegenwart, HH (E)
  • 2011 „Aktualität und eigenes Werk“, Kunsthaus Hamburg (G)      
  • 2011 „Zöglinge“, Kunstverein Kunst & Co, Flensburg (E)
  • 2011 „Einzelzimmerzuschlag“, Galerie Nachtspeicher 23, Hamburg (G)
  • 2012 „Brandneuer Kunstimbiss“, Westwerk, Hamburg (G)
  • 2012 „Something is rotten…“, Kunstverein Haus 8,
    Atelierhaus im Anscharpark, Kiel (G)

Fotos der Vernissage

Ausstellungsansichten